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Das U im Morgenschtean


"Endlich sieht eure Zeitschrift aus wie eine Literaturzeitschrift!", lautete unlängst eine Rückmeldung eines Lesers.

Ja, das war natürlich unsere Absicht. Dennoch muss ich jetzt ein bisschen ausholen ...

Es hat nämlich schon einen Grund, warum der Morgenschtean bisher eben nicht wie eine Literaturzeitschrift aussah.

Und da sind wir nun beim U.


Das U in unserer Ausgabennummerierung (gerade eben ist die Nummer U71–72 erschienen) hat eine Vorgeschichte, und die beginnt vor exakt 20 Jahren.

2002 erschien der Morgenschtean – nach einer mehrjährigen Schaffenspause, die finanzielle Gründe hatte – ebenfalls in einem komplett neuen Gewand. Und zwar als Beilage der Straßenzeitung Uhudla. Und das war tatsächlich die Rettung unserer Zeitschrift, die es ohne diese Entscheidung heute nicht mehr gäbe. Zu verdanken war dies der großartigen El Awadalla (damals Präsidentin der Ö.D.A.)

Als Beilage des Uhudla erreichte der Morgenschtean im Übrigen dann eine Reichweite, von der wir heute nur träumen können. Vor allem aber erreichte er Menschen abseits des Literaturbetriebs. Und das war schon ein sehr kluger und sympathischer Schachzug der El Awadalla. Vor allem im Jahr 2002 ...

Vergessen wir nicht: Um die Jahrtausendwende war nicht nur die Ö.D.A. finanziell am Sand. Auch das politische Klima in Österreich hatte sich verändert. Österreich war (nach der Nationalratswahl im Oktober 1999) das erste Mal schwarzblau eingefärbt, die politische Alltagskultur war also plötzlich ziemlich weit nach rechts gerückt.

Umso wichtiger war es, zu zeigen, dass Dialekt nichts ist, was mit "Blut und Boden" zu tun hat. Dass es vielmehr darum geht, den eigenen Dialekt selbstbewusst zu leben – und dass Dialekt Vielfalt bedeutet.


Nummer U1/ 2002


Als ich 2020 erfuhr, dass ich die Redaktionsleitung des Morgenschtean übernehmen darf, war klar: Eine Straßenzeitungsbeilage ist der Morgenschetan schon lange nicht mehr. Auch hatten sich die Zeiten geändert (Stichwort Digitalisierung).

Wer heute eine gewisse Reichweite erreichen will (und keinen Uhudla hat) muss in den sozialen Netzwerken aktiv sein. Und wer will, dass das Printexemplar gekauft wird, muss ein optisches und haptisches Erlebnis bieten. Vor allem, wenn diese Zeitschrift nur alle 6 Monate erscheint. Und nur wenige Seiten hat. Und der Inhalt obendrein alle Generationen ansprechen soll ...


Aus diesen Überlegungen heraus haben wir die vielen Fotos, Gratulationen und anderen Vereinsnachrichten auf 2 Seiten zusammengestaucht. Schweren Herzens haben wir uns schließlich auch dafür entscheiden, wissenschaftliche Artikel in Zukunft nur mehr digital anzubieten. Warum? Weil der Morgenschtean nicht an der Quelle der Wissenschaft sitzt – anders als etwa die Seite DIÖ.

Trotzdem wollen wir in Zukunft natürlich weiterhin auch wissenschaftliche Artikel zur Verfügung stellen, aber eben online


Im Morgenschtean selbst ist dafür wieder mehr Platz für Literatur. Und ja, sie bekommt auch wieder mehr Gewicht. Wir hätten uns ein paar Seiten mehr gewünscht, aber die seit dem Vorjahr steigenden Papierpreise haben unsere Träume leider schnell wieder zunichte gemacht. Immerhin: Abgesehen vom nun hochwertigeren Papier ist sich durch den Umstieg auf Digitaldruck auch ein Druckbogen mehr ausgegangen.


Artikel, lange Rezensionen, Gratulationen, mehr Interviews und Wordraps sowie andere schöne Beiträge gibt es dafür jetzt in der virtuellen Erweiterung des Morgenschtean. In Blog-Form, auf unserer Seite www.oeda.at.

Und ja, auch einen Instagram-Kanal haben wir jetzt!!

Im Moment gibt es dort übrigens einen Schwerpunkt zum aktuellen Heft mit dem Titel "Prost! Mahlzeit – Dopfn, Schmorrn und Tschapperlwossa".



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– auf Instagram @morgenschtean


Und wenn Sie uns mal was schicken möchten – nur zu! Wir freuen uns!


Ausgabe U72-73/ 2022













Morgenschtean – Die Österreichische Dialektzeitschrit

Hg von: Ö.D.A. – Österreichische Dialektautor:innen

Institut für regionale Sprachen und Kultur

Gumpendorfer Str. 15, 1060 Wien

Kontakt: morgenschtean@oeda.at

IMPRESSUM / DATENSCHUTZ

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