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- BLACKOUT POETRY | Laura Nußbaumer
aus: Wolfgang Berchtold: Das Vorarlberger Schimpfwortbuch, Edition V, 2019; Blackout Poetry © Laura Nußbaumer A Lichtspiel wio a schüchs Reh spielat de Wal im Wald wemma ’s Wassr ned golond. Wemma alle Polkappa gschmolza hon, denn isch mi Dorf sicha o untr Wassr. Wia in anra Schüssel isches in Nüziders, in Vorarlberg, überall Berg vo denna ma ins Tal schaua ka, und wenn an Fuchs in da Südtiroler Siedlung gsaha würd, schicken se de Jägr zums Revier markiera. Weil z' Dorf ghört da Menscha, abr de Wald o, und z' Meer und wemma immr Meer wellen und wenn's imma haaßr würd, denn hon ma a agnes Meer in Nüziders, können ganz neua Tourismus macha, und da Wale in da Wäldr zuaschaua, wia se zwüscha Hochsitz und Tanna in da Lichtunga schimmern, und wenn se zwüschat da Böm ussa kon, in d' Südtiroler Siedlung schwimmen, denn schickan ma d' Küschtawache, dass se üser Revier markieren. Was ist Blackout Poetry und warum findest du diese Technik spannend? Einfach gesagt, Blackout Poetry ist das Übermalen oder Ausschwärzen von Teilen eines Texts, sodass nur wenige ausgewählte Worte übrigbleiben. Diese übrigen Worte ergeben einen neuen Kurztext: ein Gedicht. Ich finde diese Technik aus mehreren Gründen spannend, einmal weil sie der Angst vorm Weißen Blatt entgegenwirkt, man startet mit viel Text anstatt mit nichts und erschafft daraus was Neues. Man ist zugleich eingeengt, aber auch davon befreit, sich alles selbst ausdenken zu müssen. Für mich persönlich war das Kennenlernen von Blackout Poetry der Moment, wo ich herausgefunden habe, wie ich mein Schreiben und Zeichnen/Malen miteinander verbinden kann. Wie bei Text-Bild-Collagen kann ich damit transmediale Kunstwerke erschaffen, und verschiedene Geschichten zugleich erzählen. Das reizt mich. Wie bist du selbst auf Blackout Poetry gestoßen? Ich habe es über das Internet kennengelernt, weil Blackout Poetry in Amerika bekannter ist als hier. Anfangs war ich neidisch, weil man mit der Englischen Sprache »leichter« spielen kann, wegen der einfachen Grammatik, aber Blackout Poems in Mundart zu gestalten, ist nochmal eine ganz andere Geschichte als in Hochdeutsch. Man braucht zwar weniger Grammatik, aber oftmals mehr Buchstaben. Welches Buch/ welche Bücher hast du bereits für deine Black out Poetry verwendet? Angefangen habe ich mit Büchern, die ich zuhause herumliegen hatte, und bei der Auswahl kam es oft auf die Papierqualität an. Die Seiten dürfen nicht zu dünn sein, wenn man direkt ins Buch malt, aber jetzt arbeite ich mehr digital. Zunehmend ist es interessanter, Texte von mir selbst oder befreundeten Schriftsteller:innen zu verwandeln. Für die Blackout Poems auf Vorarlbergerisch muss ich mal extra ins Ländle fahren, um ein Buch zu finden, in Wien hatte ich da Schwierigkeiten. Was hast du selbst noch mit Black out Poetry vor? Ich möchte gerne illustrierte Poesiebände damit veröffentlichen, das wäre super, auch Seite an Seite mit den Originaltexten wenn möglich. Das bietet sich an, wenn ich Gedichte in Blackout Poems verwandle, anstatt z.B.: eine Seite aus einem Roman. aus: Wolfgang Berchtold: Das Vorarlberger Schimpfwortbuch, Edition V, 2019; Blackout Poetry © Laura Nußbaumer Hiunddo hon ma no echtes Wettr, wenns so usschaut, als ob de himmel ahabricht ganz dicht wia a zelt voll rega hängt, schwer und grau und alls, was grüa isch, alls was blau isch, isch weg, und ma kann gar ned sega, des isch mi wettr, weil des isch echtes wettr, ma ka nur lauscha, wias a paar bundesländr wietr dunna donnert, aber wenns nur haß isch, kasch nix sega, nur übr d' eisbära nochdenka, und wenns koit isch, o ned, weil san ma froh, dass es no koit isch, denk an d' polkappa. hiunddo hon ma no echtes wettr und ned a klimakatastroph. Gean gurrat de Wurm i hon eam im Rega stoh lo. Z neue Wetter isches Internet. alle wellen mir vozella, was se fürchterliches im Web gsaha hon, und i find, des isch ok, aber bitte nur, sarkastisch. »nah, du nimmsch des ned ernscht, do sin würklich Frauana im Internet, dia machen Schluss mit dir, wenn du sesch, du liabsch se nümma, wenn se an Wurm wären«, set an Bekannta und i gib zua, des nimm i ned ernscht. I hoff, er o ned, aber guates Gespräch.
- SCHBEDA | Thomas Schlager Weidinger
(a schwaunengsaung) schbeda dan wa wås geng d’umwödfaschmudsung schbeda dan wa wås geng d’glimaeaweamung schbeda dan wa wås gengs årtnschdeam schbeda dan wa wås gengan hunga schbeda dan wa wås geng benochdeuligung schbeda dan wa wås geng d’ungerechdigkeid schbeda dan wa wås geng d’spoidung fon da gsöschofd schbeda dan wa wås geng de gschichdlfadraha schbeda dan wa wås gengan rechdsrugg schbeda dan wa wås gengan kriag schbeda dan wa wås gengs schbeda doa © Thomas Schlager-Weidinger Texte zum Thema "koid, wäama, haaß!" gibt es auch in: Morgenschtean U80-81/ Mai 2024 ( Informationen zur Ausgabe & Bestellung )
- franz stelzhamer | Hans Kumpfmüller
da stelzhamer franz is a dichda quen. ea woa a kolleg von rumpfl ägidius aus oberfucking gemeinde samaskira do zschaddeng undd. ea woa a a kolleg vo da oberfellner zilli aus großweiffendorf zmettmoch drom. ea is owa a a kolleg von goethe quen dea owa de innviadla mundoadd goa ned amoi beheaschd hod. da stelzhamer franz hod deologie schduddiad obwoi a e goa ned bfoara woan is. da stelzhamer franz hod xofn obwoi a goa ned amoi gnua gäid fiass dringa kobd hod. da stelzhamer franz hod kuad obwoi se des domois scho ned kead hod. an stelzhamer franz hods vo da lemsbo kaud & vo da keglbo homsn a aussekaud. da stelzhamer franz hod gschrim „dahoam is dahoam“ obwoi ea e nia dahoam quen is. & drozdem miassn heid oille aufschde wonn des liad xunga wiad wos ea gschrim hod. da bfoara, da leara, da biagamoasda, da vizebiagamoasda, de eggonomieredde, de schauschneida, dbfoarakechen, da schuideana, dschuikina, da schdeiazola & da londesheibdleng & sei schafea an londesheibdleng sei schdoivadredda min schafea an londesheibdleng sei frau & ia schafea da beziaxheibdleng & sei schafea da londesschuiinschbeggda & sei schafea da beziaxschuiinschbegda & sei schafea. wei ma heizdox wo ma schnäi foan & schwa dringa mechd unbedingd an schafea brauchd. aus: Hans Kumpfmüller: Goidhaum & Logahauskabbe . Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra 1997
- für Gerhard Jaschke | Stephan Eibel
das ganz große ereignis nein nicht das! das ganz ganz große ereignis gerhard tot am 8. soll er gstoren sein dank ihm hab i verstandn die niederflurstraßenbahnen schließen vü z´schnell die türn und selbstverständli wollt er lesen an sein burtseltag - hab kan kalender – ober 7. april war gebongt gerhard wara verschenka hab i zu bettina vor jahrn gsagt a schenka – großzügig und heiter das einige als unterklassig verkanntn tatjaschkeisch brachte er in die literatur eine authentisch lässige lockerheit die nicht in kategorien wie: "so was is oba zu banal!" zu erfassn is ka noch so schwere aufgab vermocht ihn in unfreiheit zwingen er dozierte in der akademie der bildenden kunst ostbahn kurti, günter brödl applaudierten mit den studenten als dozent brillierte er imma auf den stufen der ironie und absurdität sogar beim briefe in kuverts steckn in der gav lockerte er uns und so auch sein schreibm genial, neben nebensächlich und niveau brechend einfach und so lieb und warmherzig erst in den letzten jahren lernt ich seine zornige seite sein wollen ins gute, ins wohlwollende ins gscheitere…… das bewunderte ich, die kraft zur tat, wobei er diese gschicht hatte: keinen körperlichen kampf gewinnen zu können und ohne ingrid wär da gerhard schon a a mensch gwesen der si traut hätt, a genie zu sein aber dank ingrid wald is er zu einem geworden! gerhard for ever! © Stephan Eibel , 2025 zum Nachruf für Gerhard Jaschke von Manfred Chobot
- KOHLNDIOXID-ZERTIFIKAT | Karl Forcher
S Wetta, dos spült ouft varruckt mol is as haß, daunn wieda druckt a Hoglsturm die Földa nieda. Schoun kimmb die nächste Hitzwölln wieda. Ma muass wos tuan, sogn di Prophetn, ba dera Gschicht hülft net nur betn, mia miassn einsporn s CO2. Glei is dos Ärgste daunn vorbei. Des Blöde an der gaunzn Gschicht: A jeda sullt auf wos vazicht! Jo des is bled, so heart ma sogn. Sulln si douch de aundan plogn. Mei Fuaßobdruck, so haßts modern is eh net grouß, ba Gott dem Herrn. I hob hiatz schoun nix zan lochn. des sulln nur de do obn do mochn. Und de do obm haum a Idee. Oda is as nur a Schmäh? Wir mochn aus dem Dioxid a Wertpapier, schoun san ma quitt. Und fia des Papier vakafn uns fix gaunz redli, ouhne olle Tricks, orme Stootn des, wos si net emissieren. Do werdn mir des Sporn net gspiarn wal wos mia zvül in d' Luft aufilossn is in des Zertifikat gegossn. Jo, is bissl Göld für d' Emissionen des tuat si ollwal wirkli lohnen. Di Frog is holt, stimmb die Natur dem windgen Haundel a no zua? © Karl Forcher Texte zum Thema "koid, wäama, haaß!" gibt es auch in: Morgenschtean U80-81/ Mai 2024 ( Informationen zur Ausgabe & Bestellung )
- DES WÖRTHERSEEMANDL IM CORONAWINTA | Eva Brislinger
Jö, des Mandl schaut jo aus wie a Mundschutz-Nikolaus, trogt an Boat und schneid’t a Gsicht als wie a obagscheida Wicht, zagt mitm Finga stal noch obn: »Von duat kummt bold des Christkind gflogn!« Im Fassl drin is Jagatee. Drum dompft er so, da Wörthersee. © Eva Brislinger , Dez. 2020 mehr Texte von Kärntner Dialektautor:innen gibt es in: Morgenschtean U82-83/ November 2024 (Informationen zur Ausgabe & Bestellung)
- HERBST | Monika Kazda
Heit bin i gongan durchn Wold, durchs Lab Send die Blattln goldn von de Bama getonzt Homb mei Gsicht berührt Hob in Hergott gspürt De vaeiste Seel Bei Monchen apperts im Olta außa Dos Eis dos se sich zua glegt hobn schmülzt dahin Jetzt wird ois freiglegt Und es tuat noch imma weh Host geglabt es is ois vagessn Oba jetzt appats aussa Und imma noch reast drüba Bei Monchn bleibts Eis Bei denen tauts erst im Krematorium auf © Monika Kazda mehr Texte von Kärntner Dialektautor:innen gibt es in: Morgenschtean U82-83/ November 2024 (Informationen zur Ausgabe & Bestellung)
- SCHWOAZES MURGGALE | Elisabeth Hafner
marandjosef is des a schwoazes murggale sogn de leit zur klanen gitschn so a schwoarzes murggale se schaugn zum vota es is earm wia ausm gsicht gschnittn de muatta was nit recht wia se des kindle dos se aus ihr außazogn hobn gernhobn soll ob se sich richtig gfrein derf hot se nit imma ghert nua de blondn de blauäuglatn san de gonz richtign poppalan oba ban nextn kind is e ois ondas des biable hot strohblonde hoar und himmelblaue äugalan © Elisabeth Hafner mehr Texte von Kärntner Dialektautor:innen gibt es in: Morgenschtean U82-83/ November 2024 (Informationen zur Ausgabe & Bestellung)
- KEAZNLAICHTN | Anna Maria Lippitz
Keaznlaichtn di Hintatia zua und so a Gneat ’s Gedrischpl schpalt si zwischn di Fiaß iban Hundkota brotat da Weba sei Fliagn in da Heazkomma zölt da Sensnmonn di Schlog a Schiachn varamt di Gluat di hamlane Wärm varachtin di geitische Költn lei dos ewige Bandle schlingt si ums zascheabnte Heaz © Anna Maria Lippitz mehr Texte von Kärntner Dialektautor:innen gibt es in: Morgenschtean U82-83/ November 2024 (Informationen zur Ausgabe & Bestellung)
- SEBM | Claudia Rosenwirth-Fendre
Hurchn – jede Nacht – wölches Auto wo schtehn bleibt – bei wölchn Haus. Hurchn – wia lång a Motor wo laft. Fest fluachn auf de ångeblich varlottarte Jugend. Hiatz, wo er ålt is. Åls wenn kana mehr wissat, fia wiavül Junge er durchn Wind is, sebm, darweil SIE z'Haus de Kindar kriagt håt – nåch der Reih – wia Schtiagnschtapflan. © Claudia Rosenwirth-Fendre [sebm = damals| mehr Texte von Kärntner Dialektautor:innen gibt es in: Morgenschtean U82-83/ November 2024 (Informationen zur Ausgabe & Bestellung)
- Online Präsentation Morgenschtean – Die Österreichische Dialektzeitschrift (Nummer U 70-71/2021)
Leider konnte die Live-Präsentation unserer neuen Ausgabe aufgrund der aktuellen Corona-Maßnahmen wieder nicht stattfinden. Vier der im Heft vertretenen Autor*innen haben sich jedoch zu Hause vor ihre Videokameras gesetzt, sodass wir die Präsentation nun direkt in eure Wohnzimmer (und auch andere Räume) streamen können. Musikalisch wird die Lesung von Valentin Lichtenberger (Valentin und die Zuckerbäcker) begleitet. Das ÖDA-Team wünscht viel Freude beim Zuhören und Zuschauen ... ... und der "Morgenschtean" freut sich wie immer über Unterstützung durch viele Bestellungen ! Alle Informationen zur neuen Ausgabe finden Sie >>HIER Inhalt des Videos: 0:15 Lesung Christine Tippelreiter (Mostviertel) 9:30 Musik Valentin Lichtenberger: "Du kummst ned ausm Bett" 13:22 Lesung Georg Friesenbichler (Wien) 21:15 Musik Valentin Lichtenberger: "Zuckermama" 24:30 Lesung Isabella Krainer (Neumarkt / Steiermark) 30:30 Lesung Franziska Bauer (Großhöflein/ Burgenland) 43:30 Musik Valentin Lichtenberger: "Nachtzug nach Transsilvanien" Wir danken Christine Tippelreiter, Georg Friesenbichler, Isabella Krainer, Franziska Bauer und Valentin Lichtenberger , dass sie diese Präsentation durch ihre Beiträge ermöglicht haben und Katherina Braschel für die Zusammenstellung des Videos.
- Morgenschtean-Präsentation am 6.2.2025 im Robert Musil Institut/ Klagenfurt – eine Videorückschau
Da im Morgenschtean diesmal das Bundesland Kärnten in den Mittelpunkt gerückt wird, feierten wir die neue Ausgabe in Klagenfurt – mit Lesungen von Anna Maria Lippitz, Claudia Rosenwirth-Fendre und Rezka Kanzian. Alle Videos wurden von Franz Blauensteiner aufgenommen. TEIL 1: Einführung Alfred Woschitz (Präsident des Kärntner Schriftsteller:innen Verbandes) liest aus dem Werk von Bernhard C. Bünker (Mitbegründer des Morgenschtean) / Margarita Puntigam-Kinstner (Redaktion Morgenschtean) stellt die Zeitschrift vor. TEIL 2: Lesung Anna Maria Lippitz TEIL 3: Lesung Claudia Rosenwirth-Fendre TEIL 4: Lesung Rezka Kanzian TEIL 5: anschließende Podiumsdiskussion über Dialekt / Dialektliteratur, Zugänge zur Dialektliteratur Das Team des Morgenschtean bedankt sich bei Alfred Woschiz und den Kärntner Schriftsteller:innen Verband sowie dem Robert Musil Institut, die diese Veranstaltung ermöglicht haben, Anna Maria Lippitz, Claudia Rosenwirth-Fendre, Rezka Kanzian für die Lesungen aus ihrem eigenen Werk und die Teilnahme an der Diskussion, sowie bei Franz Blauensteiner für die Aufnahme, den Schnitt und die Gestaltung der Videos auf YouTube. __________________________________________________ FOTORÜCKSCHAU VON NINA HADER