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- "Er hat Kleinkariertem Größe verliehen" – zum 60. Geburtstag von Robert Eder
Er hat Backwerken ein zweites Leben eingehaucht, er hat dem Lurch eine Ode geschrieben und Grashalme an (Lein-)Wänden wachsen lassen, er hat dem Gummibaum Blumen geschenkt und mit ihm small-getalkt, er hat Kleinkariertem Größe verliehen. Und was für andere lediglich der Standard ist, ist ihm schon eine Bibliothek wert. Er liest gerne im Beichtstuhl und betet am Punschstand. Er hat mit mir Zeit(ung) gelesen, Land gesichtet, ist mit mir auf Bühnen geklettert und hat mich zum Traualtar begleitet, hat mit mir das Eheleben besungen und gehdichtet, und er hat mit mir etliche Kinder großgezogen, wenn auch nicht die Gemeinsamen. Wenn er das Handtuch geworfen hat, dann nur um Luft für den nächsten Aufguss aufzuwirbeln. Er hat immer seine Hände ausgestreckt und sich gelegentlich damit zu später Stunde ein gutes Süppchen eingebrockt. Er hat nie geboxt und dennoch vieles weggesteckt. Er hat an meiner Schulter geweint. Und in meinem Keller gelacht. Nachdem er ebendort meinen Wein geleert und dem Fred das Fürchten gelehrt hat. Er hat mich unter seinem Verandadach aufgenommen. Ich durfte mich von seinem Vater mit Erdäpfelgulasch abfüllen lassen. Und wir haben stundenlang geredet. Aber das einzige Rätsel, das wir bislang nicht gelöst haben: Wenn zwei Schnecken heiraten – in welches Haus ziehen sie dann, mein Freund? Dein Bertl. Text und Foto: © Robert Anders
- Anna Maria Lippitz
Anna Maria Lippitz wurde 1969 in Griffen geboren. Nun lebt sie im Lavanttal wo sie als Fachsozialbetreuerin/Pflegeassistentin auch arbeitet. Der Wohnort St. Andrä ermöglicht ihr ein reges Familienleben mit den zwei erwachsenen Töchtern und ihrem Enkel. Ihr erstes Gedicht entstand in früher Jugend. Schreiben ist für sie eine Art mit dem Leben umzugehen. Sie versucht zu Papier zu bringen, was sie innerlich bewegt. Das Lesen ihrer Texte eröffnet ihr selbst neue Betrachtungsmöglichkeiten. Ihr schriftstellerischer Schwerpunkt liegt in Lyrik und Mundart. Anna Maria Lippitz ist Gründungsmitglied der Kärntner Schreiberlinge. Sie ist ebenso Mitglied von „Buch 13“ und wurde 2022 in den Kärntner SchrifstellerInnenverband aufgenommen. Sie nahm neben zahlreichen anderen an Lesungen der Kärntner Schreiberlinge, am Poesiefestival in Seeboden 2019 und 2021 und dem Dialog mit Johannes Lindner in Moosburg 2021 teil. Veröffentlichungen: Sinnsprüche im Tischkalender der Kärntner Schreiberlinge 2019 bis 2023 Gedichte im Landkalender des Leopold Stocker Verlags 2018 bis 2020, 2022 Mundartgedichte im „Morgenschtean“ (U70-71/2021) Textbeiträge in der Anthologie „Freitags um vier“, Hrsg. Karin Ch. Taferner 2021 Gedichtband „Die ersten 50…“, Eigenverlag 2019 Textbeitrag „Kindheitserinnerungen“ auf der Hör-CD „hörzeigbar“, Hrsg.Kärntner Schreiberlinge 2017 zuletzt aktualisiert im April 2023 Anna Maria Lippitz im Interview (Nov. 2024) Literarische Beiträge von Anna Maria Lippitz finden Sie in den folgenden Morgenschtean-Ausgaben: U82–83/2024 U80-81/2024 U78-79/2023 U76-77/2023 U70–71/ 2021 U76-77/ 2023 sowie in unserer Hör-Mediathek "Österreich Hören" im Bundesland KÄRNTEN: https://www.oeda.at/kaernten-hoeren
- "POPANZ"
„Ich bin nur einer von den Epigonen, / die in dem alten Haus der Sprache wohnen“, sagt Karl Kraus in einem seiner bekanntesten Gedichte. Axel Karner könnte so etwas nicht von sich behaupten, denn weder ist er Epigone, sei es einer Richtung oder eines richtunggebenden Meisters, noch ist die Sprache für ihn bewohnbar. Das Haus der Sprache – in dem Kosmos, den sein jüngster Gedichtband aufspannt, ist es längst eingestürzt. Mauerreste stehen herum, Schutthaufen türmen sich dazwischen auf, und der Dichter begibt sich in den Ruinen auf die Suche nach Spuren und Überresten menschlichen Lebens. Was er findet, sind Gesprächsfetzen, Scherben von Worten, zerbrochene Spruchweisheiten, Sprachschutt unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlicher Güte. Manchem Wort fehlt eine Silbe, manche stehende Phrase ist in Schräglage geraten, Hochtrabendes ist auf dieser Sprachhalde mit Vulgärem untrennbar vermischt; aus dem Englischen hat es diesen oder jenen Brocken hereingeweht, aus verschiedenen heimischen Dialekten sind noch einzelne Wendungen stehen geblieben. So begegnet man hier unter einem Kirschbaum, der „einen beschwingten kropf“ trägt, „des sterbers birn“, während „einige fürbeter / bei den armenspeisungen sitzen“ und ein „seilschnalzer“ „illuminiert heimwärts / ins bezahlte sauerkrautloch“ trällert. Kaum, dass man sich angesichts solcher Sprachklänge in heimatlichen Gefilden wähnt, steht man auch schon vor befremdlichen, albtraumhaften Gestalten, wie einem Innereienwirt, einem „mit beißender sehnsucht / baumelden vater“, einem „hoffnungshundsherrl“ und noch manch anderer armen Seele, die in einem verfallenden Körper gefangen ist. Eine nach der anderen, Gedicht für Gedicht, treten sie auf, vom Arschloch bis zum Zivilfahnder alphabetisch geordnet. Da ist ein Engelmacher und ein Fahnenträger, ein Glockenzieher und ein Henker, eine Köchin und ein Kapitalist, da sind Lügner und Leugner, ein Querulant und ein Scherenschleifer, ein Schneckensammler und ein Totengräber, ein Schriftsteller und – ihm nahe verwandt – ein Watschenmann. Allerdings erscheinen alle diese Figuren weder im Porträt noch im Selbstporträt, sie haben weder Stimme noch Gesicht, weder ein erkennbares Schicksal noch eine nacherzählbare Biografie, sie sind ganz aus Sprache gemacht, Torsi einer unbewohnbar gewordenen Welt. Bei Axel Karner rundet sich nichts zum Bild, seine Rede ist, wie Simon Konttas in seinem erhellenden Begleitwort schreibt, „rigoros, ohne Kompromiss, schmerzhaft unmusikalisch“. Der Autor kommt uns nicht einen Millimeter entgegen, und auch dort, wo wir in seinen Titeln vertraute Milieus und zum Klischee erstarrte Figuren vermuten, begegnet uns bei näherem Hinsehen nichts als eine bis in ihren innersten Grund verstörte, verwundete und zertrümmerte Sprache. Von dem Schriftsteller, der in dieser Galerie von Torsi auftritt, heißt es, er würde „s wortblümlein säen / und s blöde nacherzähln“. Axel Karner macht in seinem neuen Band, in konsequenter Fortschreibung seiner bisherigen, das genaue Gegenteil: Er verweigert sich aller blöden, normierten, konformistischen Nacherzählung von Welt, sät keine Wortblümlein aus, sondern legt uns eine Spur, die aus den tausend Zuschreibungen und Zumutungen dieses Welttheaters mit seinen Larven und Lemuren hinaus und hinter die Kulissen führt, ins Leere, wo es keine Rollen mehr gibt und keine Antwort. Rezension: Christian Teissl erstmals erschienen in: Literarisches Österreich – Zeitschrift des Österr. Schriftsteller/innenverbandes, 2024 Axel Karner: POPANZ Wieser Verlag, 2024 ISBN 978-3-99029-642-4 52 S. | € 18,90
- lüüs
lausige gestalt, grantig & bequem. Website: lüüs.xyz Literarische Beiträge von LÜÜS finden Sie in den folgenden Morgenschtean-Ausgaben: U80-81/2024
- Morgenschtean U82-83
erscheint im November 2024 „ Geld macht glücklich, wenn man rechtzeitig darauf schaut, dass man's hat, wenn man's braucht . So warb die Raiffeisenbank Ende der 1980er-Jahre. Wie sieht es fast vier Jahrzehnte später aus? Haben wir bzw. unsere Eltern rechtzeitig drauf g‘schaut, dass ma’s heute haben? Oder hat eh alles nix gebracht? Weil heute andere Regeln gelten? Die Schere zwischen Arm und Reich ist nochmals größer geworden, die Politiker*innen scheinen keine adäquaten Antworten zu haben, der Arbeitsmarkt hat sich verändert und unsere Standards auch. 18 literarische Beiträge zum Thema haben wir diesmal in die Printausgabe aufgenommen. Außerdem gibt es wieder ein dreiseitiges Interview , diesmal mit der Autorin, Schauspielerin und Regisseurin Rezka Kanzian, die u.a. über ihr Aufwachsen als Kärntner Slowenin im Rosental erzählt. Die Bundesland-Sonderseiten rücken diesmal Dialektliteratur aus Kärnten in den Mittelpunkt.
- Rudi Herschl
Literarische Beiträge von Rudi Herschl finden Sie in den Morgenschtean-Ausgaben: U78-79/2023 U82–83/2024 sowie in unserer Hör-Mediathek "Österreich Hören" im Bundesland WIEN: https://www.oeda.at/wien-hören
- Daniela Kocmut
Geboren 1980 in Maribor, wuchs ab 1991 zweisprachig in Kärnten / Koroška auf. Lebt seit 1999 in Graz als literarische Übersetzerin, Dolmetscherin, Sprachtrainerin für Slowenisch, sowie Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift Lichtungen. Studium der Germanistik, Slowenistik und Translationswissenschaft in Graz und Dublin. Seit 2004 zahlreiche Veröffentlichungen literarischer Übersetzungen aus dem Slowenischen ins Deutsche (u. a. Drago Jančar, Maruša Krese, Uroš Prah, Veno Taufer, Zofka Kveder, Miha Mazzini, Stanka Hrastelj, Barbara Simoniti, …). Mehrere Übersetzungsstipendien. Regelmäßige Mitveranstaltung, Moderation und Dolmetschung zweisprachiger Lesungen. Schreibt Lyrik auf Slowenisch und Deutsch. zuletzt aktualisiert im Okt. 2024 einen literarischen Beitrag von Daniela Kocmut finden Sie in der Morgenschtean-Ausgabe: U82–83/2024
- Martina Kircher
Biografie Lebt in Villach. Studium Bildungs- und Erziehungswissenschaften. Seit 2004 selbstständig als Natur- und Märchenpädagogin, Autorin und Erzählerin. Seit 1995 Texte und Reportagen für regionale Medien. Mitglied beim Kärntner SchriftstellerInnenverband und IG Autorinnen Autoren, seit 2016 Organisatorin von poe:Tisch in Villach. Schreibt Kurzgeschichten, Märchen und Kinderbücher. Lesungen, Vorträge und Erzählauftritte im In- und Ausland. Beiträge in Büchern und Anthologien „Feinheiten 2022“; Ausgewählte Texte des Literaturwettbewerbs; KSV, Wolf Verlag. „Gib mir ein Märchen mit auf den Weg“; Märchenbuch mit Anleitung. Verlagshaus Hernals. „Bruchzeilen“; Anthologie der Autorinnen, Autoren von poe:Tisch Villach. Verlagshaus Hernals. „Schlosslektüre“; Anthologie. Stadt Villach, Verlag Schriftstella. „Weihnachten im Zug“ in: Sternspritzer. Hrsg. IG Autorinnen Autoren Kärnten, Wolf Verlag. „Der unscheinbare Kristall“; Kinderbuch. Eigenverlag, 2013. „Turritella, die kleine Turmschnecke“; Kinderbuch. K-Verlag, 2008. „Liebe in mir“ in: Nationalbibliothek des deutschsprachigen Gedichtes. Realis Verlag GmbH. (aktualisiert im April 2023) Literarische Beiträge von Martina Kircher finden Sie in der Morgenschtean-Ausgabe U82–83/2024 sowie auf unserem Text-Blog.
- Josef Graßmugg
Josef Graßmugg: Literaturaktivist aus Leidenschaft (Porträt) Geboren 1962 in Graz, aufgewachsen in Edelstauden (SO-Stmk.), lebt in Kapfenberg. Fernmeldemonteur, seit 2010 Polizist; schreibt Lyrik (auch spezielle Kurzformen wie Haiku, Limerick oder Schüttelreime) und Prosa in Hochsprache und Mundart; seit 2003 Vorsitzender des "Europa-Literaturkreis Kapfenberg", seit 2007 Vorstandsmitglied der Ö.D.A.-Österreichische Dialekt AutorInnen und -archive und des "FDA – Landesverband Berlin". Veröffentlichungen in Anthologien und Literaturzeitschriften; 2003 erschien der Lyrikband "Auch Realisten Träumen". 🎧 Josef Graßmugg liest "Wintablues" – in unserem Hörarchiv Artikel auf unserem Blog: Josef Graßmugg – Literaturaktivist aus Leidenschaft (Juni 2023) Literarische Beiträge von Josef Graßmugg finden Sie in den Morgenschtean-Ausgaben: U6/2004 U11/ 2006 U12/ 2006 U21–22/ 2008 U29–30/ 2010 U44–45/ 2015 U50–51/ 2017 U53–54/ 2017 U54-55/ 2018 U64-65/ 2020 U68-69/ 2021 U82–83/2024
- Markus Köhle
*1975, Nassereith, Tirol Sprachinstallateur, Literaturzeitschriftenaktivist und Poetry Slammer. Seit 2001 literarisch, literaturkritisch, literaturwissenschaftlich und auch als Literaturveranstalter im In- und Ausland aktiv. Zahlreiche Bücher, zuletzt: Das Dorf ist wie es Internet, es vergisst nichts (Roman, Sonderzahl 2023) www.autohr.at einen literarischen Beitrag von Markus Köhle finden Sie in den der Morgenschtean-Ausgabe: U82–83/2024 >zum Interview mit Markus Köhle auf dem Morgenschtean-BLOG
- Norbert Schermann (dog&SCHWOAZ)
Die Konzeptfigur dog &SCHWOAZ wird vom Wiener Musiker und Autor Norbert Schermann (Jahrgang 1963) verkörpert. dog &SCHWOAZ hat zwischen 2016 und 2023 drei Alben und eine Vinyl-Single veröffentlicht (vgl. unten). Im Erwerbsberuf Geschäftsführer der ATELIER Unternehmensberatung in Wien, hat der promovierte Organisationsethiker einen großen Teil seines wissenschaftlichen Lebens zu Fragen von Gerechtigkeiten in und von Organisationen geforscht und dazu publiziert. Die vielen Themen und Fragen, die ihm im Lauf seiner vielfältigen Tätigkeiten begegnet sind, ließen ihm keine andere Wahl, als auch seine künstlerische Seite schrittweise zu entwickeln. Ebenso meldetet sich seine poetische Seite über die Zeit immer wieder bei ihm, sodass demnächst sein erster Lyrik-Band unter dem Titel „KURZ UND HERZLOS. Poetische Probebohrungen“ erscheinen wird. Ein wichtiger künstlerischer Impuls ging und geht nach wie vor von der Wiener Gruppe, vor allem von Gerhard Rühm aus. Letzterer gab erst mit einem seiner Visuellen Poetischen Werke den entscheidenden Anstoß zur Entwicklung der Konzeptfigur dog &SCHWOAZ. Die beiden eingesendeten Gedichte lassen den „Geburtshelfer“ durchscheinen. Publikationen – Gerechter, nicht gerecht (2012,) Carl Auer Systeme (vsf) – Organisationsethische Experimente (2018), BoD Musikproduktionen (Label: ShareMan): – dog &SCHWOAZ (CD, 2016) – Locker und leicht schwer (CD/Vinyl, 2018) – misfits double A: Denk midn Herz/ Beim Affen (Vinyl Single, 2019) – I hob nur gschaut (CD/Vinyl, 2023) einen literarischen Beitrag von Norbert Schermann Köhle finden Sie in den der Morgenschtean-Ausgabe: U82–83/2024
- Mario Huber
Autor und Literaturwissenschafter , geboren und aufgewachsen in der Oststeiermark. Studium der Germanistik und Philosophie in Graz, lehrt zurzeit am Germanistikinstitut der Universität Graz. Literarische Veröffentlichungen in Zeitschriften, unter anderem perspektive , Lichtungen , DUM , Karussell oder morgenstean . Eine Ausgabe der Zeitschrift flugschrift mit seinen Dialektgedichten ist 2023 erschienen. Wissenschaftliche Arbeiten finden sich hier . Ein Artikel von Werner Schandor für die ARTfaces Galerie auf dem Kulturportal des Landes Steiermark ist hier abrufbar. Website: https://www.mario-huber.at Quelle: mario-hubert.at; zuletzt aktualisiert im Oktober 2023 Im September 2023 war Mario Huber Gast beim Dialekt-SHOG auf Radio Helsinki Artikel von bzw. über Mario Huber auf unserem ÖDA-Blog: Flugschrift #43 - "Abweichungen" von Mario Huber Literarische Beiträge von Mario Huber finden Sie auch in den folgenden Morgenschtean-Ausgaben: U64-65/2020 U78-79/2023 U82–83/2024 Einen Essay von Mario Huber zur Dialektliteratur des Loosdorfer Lyrikers Walter Seisenbacher finden Sie in der Ausgabe U80-81/ 2024 bzw. in der > Beilage zum Heft. sowie in unserer Hör-Mediathek "Österreich Hören" im Bundesland STEIERMARK: https://www.oeda.at/steiermark-hoeren