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  • Das war der Dialekt Salon im Literaturhaus Salzburg

    Katharina J. Ferner las Liebes- und Naturlyrik im Dialekt sowie in Hochsprache und ließ das Publikum die unterschiedliche Wirkung erleben. Katherina Braschel überzeugte mit ihrem Dialekt-Prosatext, der nicht nur stilistisch herausragend, sondern vor allem brisant war. Anna-Lena Obermoser rockte den Saal mit Spoken Word im Pinzgauer Dialekt. Nach einer kurzen Pause konnte man dann noch das Lyrik-Album "faschaun- farena - fagee" von Eva Lugbauer und dem Duo "zoat" live erleben. Wir danken Tomas Friedmann und seinem Team vom Literaturhaus Salzburg für die Aufnahme ins Programm, die Organisation und die herzliche Bewirtung sowie Josef Kirchner und seinem Team vom Mosaik für die Bewerbung und den reichhaltigen Büchertisch! Dialektsalon Dialekt-Lesungen & Live-Musik mit Katherina Braschel, Katharina J. Ferner, Anna-Lena Obermoser, Eva Lugbauer & Duo "zoat" (Anna Großberger/Viktoria Hofmarcher) Donnerstag, 20. Juni, 19.30 Uhr Veranstalter: Verein Literaturhaus, mosaik, Ö.D.A./Morgenschtean Eintritt: € 14/12/10   Welche Rolle spielt Dialekt in der Gegenwartsliteratur? Gibt es überhaupt (noch) eine lebendige Dialekt-Dichtung in Österreich? Und wenn ja, wo ist diese zu lesen und zu hören?  Seit 1989 erscheint die Dialektzeitschrift MORGENSCHTEAN, herausgegeben von den Österreichischen Dialektautor:innen (Ö.D.A.) mit dem Ziel, „der Dialektdichtung den ihr gebührenden Platz innerhalb der ­Literatur in unserem Lande einzuräumen“. Nach wie vor ist Dialekt-Literatur eine Randerscheinung, Schriftsteller*innen, die in Mundart schreiben, werden kaum wahrgenommen, und global gesehen ist Dialektdichtung regional beschränkt – und wird z.T. überregional nicht verstanden. Beim Dialektsalon kommen junge österreichische Dialekt-Autorinnen zu Wort: Katherina Braschel, Katharina J. Ferner und Anna-Lena Obermoser sowie Eva Lugbauer, die mit dem Duo „zoat“ – Anna Großberger & Viktoria Hofmarcher – in einer literarisch-musikalischen Performance auftritt. Sie alle zeigen, dass – auch nach Friedrich Achleitner, H.C. Artmann und Ernst Jandl – österreichische Dialekt-Literatur formal wie inhaltlich aufregend, modern und quicklebendig ist!   Katherina Braschel, geb. 1992 in Salzburg, lebt als freie Autorin in Wien. Sie ist u.a. Redaktionsmitglied des Literaturmagazins „& radieschen“, in dem sie sich in ihrer Kolumne „querstrich“ mit politisch-feministischen Themen befasst. 2020 erschien in der edition mosaik ihr Prosa-Debüt „es fehlt viel“.   Katharina Johanna Ferner, geb. 1991 in Salzburg, wo sie als Poetin, Performerin und Kulturvermittlerin lebt. Sie ist Redaktionsmitglied der Literaturzeitschrift Mosaik, arbeitet u.a. bei Morgenschtean mit und hat mehrere Bücher veröffentlich, zuletzt den den Gedichtband „krötentage“ (2022).  Anna Großberger, geb. 1995 in Amstetten, lebt als Künstlerin, Rhythmikerin und Lehrbeauftrage in Köln. Künstlerisch und wissenschaftlich beschäftigt sie sich mit Transformationsprozessen zwischen Musik, Tanz und Sprache. Als Musikerin und Komponistin ist sie Teil des Klangduos „zoat“.  Viktoria Hofmarcher , geb. 1998 im Mostviertel, lebt als Fotografin und Klarinettistin in Graz. Mit ihren beiden Schwestern tritt sie als „Dreimäderlhaus“ im Alpenraum, in Wirtshäusern und auf Konzertbühnen auf. Als Teil des Künstlerinnen-Duos „zoat“ bespielt sie musikalisch Bühnen in Österreich.  Eva Lugbauer, geb. 1985 in NÖ, lebt in Wien. 2018 erschien ihr Debütroman „Und am Ende stehlen wir Zitronen“ (Verlag Wortreich), 2023 der Lyrikband „faschaun farena fagee“ (Literaturedition Niederösterreich) sowie die gleichnamige CD. 2022 erhielt sie denTheodor-Körner-Preis.  Anna-Lena Obermoser, geb. 1996 in Mittersill, lebt als Poetin, Songschreiberin und Sozialarbeiterin in Graz. Sie ist österreichische U20-Meisterin im Poetry Slam (2015) und tritt mit Sarah Dragovic als „DODA“ im Duo auf – Musik mit Bühnentexten. Veröffentlichungen in Anthologien und Literaturzeitschriften. ____________________________

  • Eine Annäherung an den Loosdorfer Dialektlyriker Walter Seisenbacher (1951–1983)

    von Mario Huber Mit herzlichem Dank an Traude Seisenbacher für ihr Einverständnis, Seisenbachers Gedichte in diesem Umfang verwenden zu können Irgendwo fremd zu sein ist auch ein Vorteil. Wenn die Dinge sich nicht sofort in verwandten Bahnen bewegen, Kauz und Kuckuck schreien und der aufgetischte Schotter unter den Reifen knirscht. Langsamer werden, Radio aus, Fenster runter. Warten und nachdenken – und sich fragen, wo man da eigentlich gelandet ist, mit seinen verstaubten Kotflügeln.  Die überschaubar wenigen Gedichte von Walter Seisenbacher (1951–1983) aus Loosdorf in Niederösterreich sind in diesem beweglichen und zugleich festgefahrenen Sinn fremd. Gehen fremd. Fremdeln. Sind weit weg vom gewöhnlichen Heimatverklären der gängigen Dialektliteratur. Damals und heute. Ein Gedichtband, ein paar verstreute Texte in längst vergessenen Literaturzeitschriften graben in der Wildnis des österreichischen Sprechens und Denkens ihre Bahnen. Eine unbegreifliche, abhandengekommene Welt wird dem Verstehenwollen ausgesetzt, ihre Aufnahmebereitschaft hält sich aber bedeckt und hütet sich. Lüftet nichts, nicht einmal zum Gruß. Seisenbachers Welt ist sehr kalt: Hier hört und sieht und fühlt niemand jenseits der eigenen Körpergrenze. Und wenn doch, dann hat er oder sie es gefälligst für sich zu behalten, Passierscheine werden nicht ausgegeben. Probieren kann man es ja trotzdem. Begleitet wird jede Aufzeichnung der Übertretungsversuche von Frage- und Rufzeichen. Antworten bleiben aus oder sind verheerend. Irgendwo ist die Kette schon lange gebrochen. probias amoe aus! probias amoe aus waunz da recht drekig ged und schtöö di mitn untad leid und los aussi deine uakrämpf und schrei: höefz ma! i brauch wen! oda:  probias amoe aus waunz da recht leiwand ged und schtöö di mitn untad leid und loch an jedn ins gsicht und schrei: waunz wen brauchz – i, i hüf eich! probias amoe aus probias amoe aus und i garantia da: so  oda  so: de fian de afoch o. [1] Die nicht einmal 60 veröffentlichten Texte Seisenbachers zeigen ein einseitiges Sprechen, ein Redenwollen, bei dem nur der Durchschlag weitergereicht wird oder das Gegenüber längst weitergeblättert hat. Keine Widerrede wird gegeben, das Befolgen von Regeln steht im Mittelpunkt der Familienbilder mit Diwan und Psyche. Vor allem dieser Erbkern zieht seine Kreise, in allen Farben eines sehr ungemütlichen Regenbogens. wos a kind heitzudog oes gsogt kriagt du, mia foan jetz! und waasd eh: waunz finzta wiad, gesd schloffn! los ned den küschraunk offn! mid mixa schbün is gfealich! bleib imma braf und ealich! fagis a ned aufs woschn! du waasd, du soesd nix noschn! moch uadnung in dein zimma! den lula brauch ma nimma! und wosch da a dein hoes! (da libe gott siach oes) und schoet den feanseha oo! und bitte gee aufs kloo! und leg di pünktlich nida! zum frühschtük siaxt unz wida! tschüss! [2] Wie die andere Seite der Ermahnungen und Drohungen schließlich damit umgeht, ist im einzigen, postum veröffentlichten Gedichtband Grauer Schmetterling , gleich auf der folgenden Seite nachgezeichnet. Eingedenken in den Familienbenjamin, der die Vorerfahrenen in sich und auf sich zu spüren bekommt. Die Angst vor der Hilflosigkeit der Eltern, die Angst vor der nicht gewürdigten Anstrengung, vor der vermutlich mundabgesparten Gabe, treibt ihre schlumpfigen Früchte. gebuazdog a duatn – a hosn und schlumpfi a poa da foda is bsoffn und foad ma duachd hoa a mädschbox – a biachl: „schlumpfi schlumpfd am zaubersee“ die mama mochd benco und fian fodan an kafee a lego – a füzschdift a schlumpfiquardett mei schwesta hod kopfwee und ligt scho im bett owa i, i muas aufbleim und mi gfrein wia a noa sunst griag i a dädschn (so wia im furign joa) [3] Später wiederholt sich die Szene wieder und wieder, durchaus mit wechselndem Personal. Die überantworteten Hülsen einer zur Schau getragenen Meinung stanzt da auch ein Lehrkörper in das zu prüfende Gefäß. Ein Loch ist im Eimer, i bin fola lecha [4]  nennt Seisenbacher ein Gedicht. In Klassenräumen und ähnlichen Kämmerlein ist das Sprechen des maßgeblich Versiegelten schon so weit gediehen, dass die hingerotzten Gemeinheitsplätze ungefiltert zurückgeechot werden. Der Beruf führt verschließlich zur Einberufung. de leazeid is ka leere zeid! in meina leazeid haums ma lauta wichtige sochn beibrocht! zum beischbüü waas i jetz: das mei masta imma recht hod, und das de geweagschoft imma liagd. das unsa bedribsrod schau long nimma gwöed kerad, und das da schef a neiche freindin hod, und das de freindin unsa leamensch is! i waas jetz aa: das de leabuam muazdrum frech san, das de tschuschn schdöen und liang dan, das aum heisl imma graugt wiad, und das ma fia de übaschdundn kan groschn mea zoed griang! und das unsa geweabe aum saund is, und das ma woascheinlich e boed zuaschbean kenan – und das ma olle midanaunda sowieso de ewig augschmiadn san – das waas i jetz aa! in mein gsöenbriaf schded: i hob mein "Lehrziel mit Erfolg erreicht"! [5] Doch noch ein Schmunzeln, vielleicht. Angekommen, erreicht, ja. Eine Auskunft darüber, wo das jetzt ist, lässt sich aber weder ergattern noch ergaunern. Vielleicht doch umkehren? Eine Wurzel des Kreislaufs, der das sündige Denken in den sündigen Körper leitet, ist auch in der niederösterreichischen Pampa die katholische Kirche. Dort werden die sündigen Taten, die sich über die sündigen Hände, Finger und das wahnwitzigste aller sündigen Glieder in die Welt ergießen, erst frisch hergestellt und rissverpackt mitgenommen. Alpha und Romeo, lebenslange Garantie. Glaubt man den Aufzeichnungen von Trude Marzik, die Seisenbacher einige wenige Jahre mit unterstützenden Worten und Briefen begleitet hat, war allem Vorbehalt zum Trotz ein gewisser Pater Michael ein Freund der Familie. [6] Ein typischer Widerspruch im Land der TöchterSöhne, der sich gut zum Versteigen eignet. Das lassen wir aber. mid da tauf faungz au kaum woar i auf da wöed, haums mi gschnappt und in a kiachn drong und tauft. oba i hob ned woen. und rechd gschdramped. und laud gschrian. da pforra hod glocht! de mama hod glocht! de fawaundn hom glocht! da papa hod fotografiat. und jetz auf amoe woar i a grist! reingwoschn. unschuidig. sindnfrei. und wäu i jetz a brafa grist woa, hob i betn gleant. hob i a schuzengal griagt. hob i fom himmifata dramd. und wäu i jetz a brafa grist woa, haums ma gsogt: walta, waunzt aufs topal gest, schbüü di jo ned midn lulu! und ois brafa grist bin i in da schui in religionzuntarichd gaunga: lauta remische ansa! und oes brafa grist waor i natüalich a ministrant: mia radschn, mia radschn den himmlischen gruas... und ois brafa grist hob i a schlechz gwissn kobt, waun i ma hamlich im doktabiachl a nokate frau augschaud hob. und ois brafa grist hob i ma nie draud das i a mal augreif und zoat schdreichld. und ois brafa grist hob i kiachlich und jungfräulich keirat. und ois brafa, brafa grist hob i mei kind sofuat taufn lossn! oba, schdöezz eich fua: dea bua hod ned woen. dea hod rechd gschdramped! und laut gschrian! i hob e a poa foto gmocht. woaz, i zags eich schnöö. wo hob is den? ... wo hob is den? [7] Der Vater, der Sohn, der heilige Kreis. Eine Biografieangabe, eine verendende Geschichte im dunklen, heimischen Nestbeschmutzungsgang. Man tut eben, was sich gehört, wann es sich gehört und mit wem es sich gehört. Gefühlt wird, ja, aber mit den Händen immer in Sichtweite. Was hinter den geschlossenen Türen für Anstalten gemacht werden, wer dann da wirklich was tut, das übergeht man lieber. Wer bei Seisenbacher spricht, ob er seinen eigenen Abgekommenen beobachtet oder ob er sich in seine eigene Kinderstube zurückdenkt, bleibt offen. Zeit spielt eine untergeordnete Rolle in diesen Texten, kommt doch alles alles alles immer immer immer wieder wieder wieder. Kreiselt, bis es eben nicht mehr geht. mei klane schwesta mei mama woa im schbidoe und wias zrugkumma is hoz a klans puzal midbrocht. des is dei schwestal hoz gsogt: des muast geanhaum. mei mama is jetz gaunz aundas. den gaunzn dog und de hoabate nocht drogz des puzal umadum! oba fia mi, fia mi, hoz ka zeid, hoz ka zeid mea, fia mi... maunchmoe, waun de mama gschwind in d kuchl ged renn i zum kindawong und zwik des puzal gaunz fest in de waungan oda reiss be de fiass oda faschdek eam in lula. daun faungz au zum plazzn, bis de mama kummt, und de mama schreit a: los des puzal in rua!! dea den puzal ned weh!! des puzal is noo zklaa zum schbün! gee in dei zimma! waun do de mama daumoes ned in des komische schbidoe gfoan waa! i wia mei klane schwesta nia geanhaum kenna … [8] Der will doch nur spielen, reimt mann und frau sich händeringend zusammen, damit die Welt sich nicht in bessere übergeben muss. Kurz zusammengeschlagen. Der Kreisel eiert, er zeigt auch Veränderungen. Nicht alles bleibt, wie es ist, manches wird sogar schlechter. Dabei gibt es immer wieder Versuche, jemanden in die eigene Wahrnehmung einzuladen. Mal zeigend, mal hinweisend – es ändert sich viel, gebaut muss schließlich werden. Gerade am Land, wo doch so viel Platz ist. Woher wüsste man überhaupt, wie Natur auszusehen hat, wenn es nicht den BillaSparHoferMondoparkplatz gäbe? i zag da wos: schau! duat om. zwischn de heisa, des schdikl weis –  des is a woekn! schau! duat zwischn da schtrossn, des schdikl grea –  des is a gros! schau! duat hintn, wos des neiche kaufhaus baun –  des woa bis jetzt a pak! schau! gschwind schau! a eichkazal. a eichkazal … odar woas a rozz? [9] Zwischen den ganzen Anrufungen, von Bonifatius bis weiter unten im Heiligenlexikon und den ausgebliebenen Antworten von weit näher am Herzen und Ort des Huthinhängens kommen dann doch kleine Oasen des Miteinandersprechens. Aber die Antwort, die man möchte, muss man sich erst zurechtschnitzen, wenn man nicht schnell die Fenster wieder hochkurbelt, hochkurbeln muss, und sich unter den Scheibenwischern versteckt. Dieses Witschwatsch und Zischkrach hinter der Scheibe ist zumindest bekannt.  easchte libe mia maum a mal in da klass. de mizzi is. aus sizzntoe. waun mi de auschaud, wiad ma haas. de mechd i heiratn amoe! si schaud so wiar a fümschdaa aus – de wangal rod, de zepf so laung. heit hauma zwaa schdunt frira aus – i gee in park, woad auf da baung … und waunz fabeikumd, schpring i auf. und schrei: mizzi! sizz di hea zu mia! jo kumsd den ned fa söeba drauf wia grosse sehnsucht i faschbia? i schdee auf dii! i hob di gean! du bist mein traum, mein lebn. du muast amoe mei weibal wean! i wia da ollas gebn! do fliang de zepf! und di mizzi locht! si schaud mi gliklich au. und daun sogz: guat is! obgemocht: du wiasd mei easchta mau! [10] Die Enttäuschung ist groß, erster sein zu dürfen, liest man in den Text rein, wenn man ihn neben den anderen röntgt. Ein läufiges Leben steht in den Kinderbeinen und dazwischen also im Melker Umland schon fest. Welchen Unterschied ein Wörtchen machen kann. Schweigen wäre [unleserlich]. Eins, zwei, drei: Zählbar wird das Leben viel zu leicht und damit schwer, auch wenn es um andere Freundschaften geht.  meine habara untatitl: da egon, da schual und da bert – a so a freindschoft is wos wert! […] und wos ma de weat is, des sog i eich aa: im gaunzn schau sex hundata!! [11] Geburt, Kindheit, Ausbildung, Kirche, Liebe, Freundschaft: Wenig bleibt, was hier dem Dasein zugutegehalten werden kann, wie es scheint. Kalt ist’s hier, wie gesagt, ziehen tut’s, gerade hin und weg vom Herzen. Denn die Wegweiser kann man durchaus umdrehen, sich gegen sich selbst richten, erstmal in der sanften, nicht der vorwegnehmenden Art und Weise. Der Versuch der Selbstbesserung, ver und überhaupt, eines Ausbrechens aus dem ewigen Kreisen und Bausparvertragseinzahlen. medidation waun i meditian wüü daun moch i oes easchtas imma de fenzta zua und gib de rollo oba. daun zint i a poa keazzn au und a poa indische reichaschdabal und an glan kessl mid an weirauch. daun moch i an tee leg a saunfte plottn auf und bind ma meine hoa hint zaum. daun ziag i mi um und hoe mei afghanische dekn und probia drauf den sünburmesischn lotusblütnsitz. daun les i noamoe noch im „großn jogabiachl“: wiar i sizzn muas wiar i otmen muas wiafüü zeid i hob und wo des dritte aug hinleicht. daun faung i au zum meditian... meditian des haast: ollas ringshearum fagessn. [12] Fast müsste einem beim Lesen ein Lachen auskommen aus der fast schon zugeschnappten Falle. Ertappt beim Einkaufen für zukünftige Heilsversprechen, fühlt man in der Meditation den eigenen Pulsverschlag. Wissen macht halt noch nichts, die Selbstbeobachtung führt nicht unbedingt in die Bedingungslosigkeit, denkt mann und frau vielleicht außensichtig. Vielleicht nochmals die Blickrichtung ändern, wenn man denn schon schoßige Wurzeln geschlagen hat. Den Feldstecher auf die anderen richten. Die Ablenkung, das Dazugehörenwollen, das Ameigenenstatusarbeiten kann doch ebenso ein Einrichten in der Welt sein. Endlich die Vielfalt erkennen, die man bis zum Ende wenn nicht in-, dann zumindest kohabitiert.  da fäabige feanseha heit haum ma se an kaft. und jetz is eascht drei! oba unta da wochn faungt s feansen eascht um hoeba sexe au. (s testbüd is zwoar a schee fäabig – oba des wiad ma schau laungsaum fad) heit schpüns zeascht an französischkuas: paale fuze wuu? (in foabe!) daun s östareichbüd: (i bin neigierig, wia de klinga augschmiad is) nochhea: zeid im büd (s easchte moe a rotes bluat!) schbeda is a oeda heimatfüm. (in schwoazzweiss? – de oaschlecha!) daun is no da club zwaa (ob da nenning schau graue hoa hod?) und nochhea? is leida schluss. hofndlich gibt dea klane gschropp oba heit a ruah! [13] Aber auch hier wieder Überforderung, abdriften, wegdriften, der einzige Wunsch, wie es scheint: den Sohn oder die Tochter, geschlechtslos im Angesicht des Herrn, aus den Augen und Gedanken verlieren. Wenn der Tank bereits leer ist, möchte man meinen, und auch sagen. Weiter weg, nicht nach innen, auch nicht nach außen blicken, wirklich die Beine in die Hand nehmen und in die echte Fremde, ein anderer Ort, eine andere Zeit fast. Eine bessere Vergangenheit, eine einfachere Zeit, die man sich zusammenreimt. Auch das passiert jenseits des üblichen Dialektheimatkitsches, mit dem Muatal am Herd und dem Vota mit der Pfeifn in der Stubn beim gemeinsamen Beten. Weg aus dieser fremden Welt, mit ihrem Konsum und ihrer Kälte, „FROMMer“ werden, wie Seisenbacher in einem Inoffiziellen Lebenslauf   [14] schreibt, der in seinem Gedichtband abgedruckt ist und der stückelweise mehreren Briefen an Trude Marzik entnommen ist. Frommer im Sinne des Analytikers Erich Fromm, den er gerade gelesen hatte. Durch die Scheibe führt der Weg, vorbei an den Wischern, vorbei an der wirklichen Welt in eine zusammengesponnene, eine redaktionell bearbeitete, eine Abenteuerwelt. In erlesenes Sein. der ruf der wildnis i hob an füm gseng. im feansen, üba alaska. schdöez eich fua: duatn gibz heite no, in unsara modeanen zeid, trappa! foenschdöla! goedgroba! und woefsbluadige schlittnhund! genau a so wiar in de oedn biachl fom tschek london. i wüü jetz nimma fakeifa wean – beim hatlaua – so wia mei papa. i wüü a nima in i hechare schui, und rechd gschdudiad wean – wia sis mei mama oewäu eibüt … [...] i mechad fuat! waunz ged no heid. [...] (pfiad eich, leid) [15] Pfiad di. Das Ende von Walter Seisenbachers Leben muss nicht erzählt werden, die Minusrechnung der Jahreszahlen ergibt schon im Überschlagen das richtige, wenn auch tatsächlich falsche Ergebnis. Der löchrige Walter wird soweit eine Leerstelle bleiben. Seisenbacher, von dem Jörg Mauthe nur zu schreiben weiß, dass er unwissend neben ihm gesessen und ihn nicht kennengelert habe, weil er da war, „ohne auch nur einmal den Mund aufzutun“ [16] . Die Texte sprechen, mit ihrem eigenwilligen Sagen, ihrem um Verständnis ringenden Insistieren, ihrem Fragen und Rufen. Vielleicht findet sich auch heute noch kaum eine Antwort. Zumindest kann man die Anliegen weitergeben, durchreichen, bevor man sich seine Flügel putzt und in bekanntere Gebiete weiterfliegt. Gerade, wenn sie einem zunächst ein wenig fremd erscheinen.  Literatur von Walter Seisenbacher Walter Seisenbacher: Grauer Schmetterling. Niederösterreichisches Pressehaus 1983. „i suach auf olle schdean“. Gedichte von Walter Seisenbacher. in: Wiener Journal November 1980, S. 20. [Texte: hüfe; i zag da wos:, de technik; mia brauchn kann kriag mea; epilog] Gedichte. in: das pult. literatur kunst kritik 59 (1981), S. 13. [Texte: i zag da wos; moxd mi nimma?; de technik] meine habara. in: Bakschisch. Zeitschrift für humorvolle und skurrile Texte 3 (1981), S. 21. buschwindröschen. in: Bakschisch. Zeitschrift für humorvolle und skurrile Texte 4 (1982), S. 60. i bin fola lecha. in: das pult. literatur kunst kritik 68 (1983), S. 69. Gedichte. in: HEIMATLAND. Literatur aus Österreich 4 (1988), S. 120-121. [Texte: schbed – oba do; duat in da wisn ligt ana] Literatur über Walter Seisenbacher Jörg Mauthe: Walter Seisenbachers Gedichte. in: Wiener Journal November 1980, S. 20. Trude Marzik: „Es muass do irgendwo an Weg gebn. Eine Dokumentation in memoriam Walter Seisenbacher“. Österreichische Nationalbibliothek, Literaturachiv. Nachlass Trude Marzik (LIT 452/17/W17) 1 Grauer Schmetterling, S. 7.  2 Grauer Schmetterling, S. 24.  3 Grauer Schmetterling, S. 25.  4 das pult 68, S. 69.  5 Grauer Schmetterling, S. 43.  6 Trude Marzik, In Memoriam, o.S.  7 Grauer Schmetterling, S. 30-31.  8 Grauer Schmetterling, S. 28-29.  9 Wiener Journal, S. 20.  10 Grauer Schmetterling, S. 23.  11 Bakschisch 3, S 21.  12 Grauer Schmetterling, S. 9.  13 Grauer Schmetterling, S. 39.  14 Grauer Schmetterling, S. 64.  15 Grauer Schmetterling, S. 40-41.  16 Jörg Mauthe, Wiener Journal, S. 20.

  • DUM präsentiert: Glasl.Weis.Heiten aus Niederösterreich  am 16.8. 2024 in Strass

    Kultur bei den Winzerinnen 16. August 2024, 19:00 DUM präsentiert: Glasl.Weis.Heiten aus Niederösterreich  Weinverkostung ab 19:00 / Lesung ab 20:00 Es lesen: Daniela Dangl, Wolfgang Kühn, Eva Lugbauer und Andreas Nastl Weingut Schreibeis, Gaisbergkellergasse 12,  3491 Strass im Strassertal Eintrittspreis: € 15,00 https://www.niederoesterreich.at/e-dum-praesentiert-glaslweisheiten-aus-niederoesterreich Die neue Dialektausgabe des DUM sowie der Morgenschtean sind bei dieser Veranstaltung erhältlich!

  • KOID, WÄMA, HAAß | Karl Forcher

    Kohlndioxid – Zertifikat S Wetta, dos spült ouft varruckt mol is as haß, daunn wieda druckt a Hoglsturm die Földa nieda. Schoun kimmb die nächste Hitzwölln wieda. Ma muass wos tuan, sogn di Prophetn, ba dera Gschicht hülft net nur betn, mia miassn einsporn s CO2.  Glei is dos Ärgste daunn vorbei.  Des Blöde an der gaunzn Gschicht: A jeda sullt auf wos vazicht! Jo des is bled, so heart ma sogn. Sulln si douch de aundan plogn.  Mei Fuaßobdruck, so haßts modern is eh net grouß, ba Gott dem Herrn.  I hob hiatz schoun nix zan lochn. des sulln nur de do obn do mochn.  Und de do obm haum a Idee. Oda is as nur a Schmäh? Wir mochn aus dem Dioxid a Wertpapier, schoun san ma quitt. Und fia des Papier vakafn uns fix gaunz redli, ouhne olle Tricks, orme Stootn des, wos si net emissieren. Do werdn mir des Sporn net gspiarn wal wos mia zvül in d' Luft aufilossn is in des Zertifikat gegossn.  Jo, is bissl Göld für d' Emissionen des tuat si ollwal wirkli lohnen.  Di Frog is holt, stimmb die Natur dem windgen Haundel a no zua? © Karl Forcher Texte zum Thema "koid, wäama, haaß!" gibt es auch in: Morgenschtean U80-81/ Mai 2024 ( Informationen zur Ausgabe & Bestellung )

  • KOID, WÄMA, HAAß | Thomas Schlager Weidinger

    schbeda (a schwaunengsaung) schbeda dan wa wås geng d’umwödfaschmudsung schbeda dan wa wås geng d’glimaeaweamung schbeda dan wa wås gengs årtnschdeam schbeda dan wa wås gengan hunga schbeda dan wa wås geng benochdeuligung schbeda dan wa wås geng d’ungerechdigkeid schbeda dan wa wås geng d’spoidung fon da gsöschofd schbeda dan wa wås geng de gschichdlfadraha schbeda dan wa wås gengan rechdsrugg schbeda dan wa wås gengan kriag schbeda dan wa wås gengs schbeda doa  © Thomas Schlager-Weidinger Texte zum Thema "koid, wäama, haaß!" gibt es auch in: Morgenschtean U80-81/ Mai 2024 ( Informationen zur Ausgabe & Bestellung )

  • Dem Waldviertlerischen treu geblieben

    ChristiAna Pucher lebt schon lange in Tirol, sie ist Mitglied des Wortraums Imst und veröffentlicht seit vielen Jahren im Morgenschtean. Ihre Texte schreibt sie nach wie vor im Waldvierter Dialekt – in den sich einige Tiroler Wörter eingenistet haben. Im März wurde die Autorin 70 Jahre alt.​ Du bist in Drosendorf aufgewachsen, heute lebst du im Ötztal. Das ist dialektmäßig gesehen ein ganz schön weiter Sprung. Wann hast du begonnen, im Dialekt zu schreiben – und wo verortest du deinen Dialekt heute? Zum Schreiben kam ich erst 2011 bei einem Schreibseminar mit Annemarie Regensburger. Bis dahin schrieb ich lediglich Gedankenfetzen in ein Büchlein. Nach dem Seminar animierte mich Annemarie im Dialekt zu schreiben. Da in meiner Sprache  mein erlernter Dialekt immer im Vordergrund war, bin ich im waldviertlerischen Schreiben geblieben. In dieses sich in den letzten 50Jahren einige Tiroler Worte einnisteten. Wenn man den Morgenschtean aufschlägt und deinen Namen liest, fällt sofort das große A auf. Wie bist du auf diese Schreibweise deines Namens gekommen? Eigentlich war es meine Erkenntnis, dass mein parasitärerer Zwilling, der mir in meiner Jugend entfernt wurde, ein Teil von mir war und immer noch zu mir gehört. Dadurch wurde mein erstes a im Namen groß. Nun ist er eingebunden in meinem Namen: ChristiAna. 2019 warst du Preisträgerin in der Kategorie »Lyrik« des Forum Land Literaturpreis. Hast du immer schon Lyrik geschrieben, oder gibt es auch Prosatexte von dir? Prosatexte schreibe ich wenige. Hauptsächlich Kurzgeschichten aus meinem Leben, für die Familie zur Nachlese nach meinem Tod.  Aber im Herbst 2023 wurde ich von der Jury des Karl-Pömer-Preis der Gruppe »neue mundart« mit dem dritten Platz überrascht. In deinen Texten beschäftigst du dich unter anderem mit dem Rollenbild der Frau. Was hat sich deiner Meinung nach in den letzten 50 Jahren gebessert, und wo sind wir noch immer viel zu weit vom Idealzustand entfernt? Der Wert des weiblichen Menschenbildes hat sich in den letzten 50 Jahren nur ein bisschen gebessert. Zumindest werden wir Frauen manchmal bei Deutsch-Sprechenden, mit -Innen erwähnt. Formt Sprache nicht unsere Gedanken? Gedanken führen zu Handlungen. Handlungen sind ein Teil der Realität. Wenn Frauen in der Sprache nicht erwähnt werden, werden auch ihre Leistungen übersehen. Darum müssen wir Frauen und Mütter, auch Männer und Väter unsere Kinder so erziehen, dass Frauen in der Gesellschaft den gleichwertigen Rang haben wie Männer. Du bist Mitglied des IDI und auch des »Wortraum Imst«. Ihr gebt gemeinsam Publikationen heraus, regelmäßig tretet ihr auch bei Lesungen auf und beteiligt euch an Ausschreibungen von Literaturzeitschriften. Was bedeutet es für dich und dein Schreiben, Teil einer größeren Autor:innengemeinschaft zu sein? Es bedeutet für mich, sich Zeit nehmen, ein Dasein für uns Frauen. Es ist ein gegenseitiges Stützen, Stärken und vor allem ist es für mich immer noch bereichernd, das Arbeiten an unseren Textarbeiten und sonstigem gemeinsamen Tun. In den letzten Jahren erreichen uns wieder vermehrt Texte von jungen Autor:innen, die den Dialekt für ihre Literatur (wieder-)entdeckt haben. Welchen Ratschlag würdest du Ihnen geben? Welche Stolpersteine sind dir selbst begegnet – gerade als jemand, der sich zwischen den Sprachwelten bewegt? Es erfreut mich sehr, dass es immer mehr weibliche Literatur auf den Büchertischen zu finden ist. Einen Ratschlag? Den dialektschreibenden Frauen und Männern kann ich leider keinen weitergeben. Vielleicht, selbstbewusst im eigenen Stil, in eigener Sprache zu schreiben. So wie ich in meinen Waldviertlerisch mit Tiroler Einistungs-Dialekt.  Zum Abschluss noch eine Frage an dich als Leserin: Gibt es ein Lieblingsbuch von dir?  Und falls dieses in Hochsprache ist – kannst du uns noch ein zweites Buch im Dialekt empfehlen? Das faszinierendste Buch, das ich gelesen habe ist: »Die Frau in der mittelalterlichen Stadt« von Frau Professorin Erika Uitz. Sie beschreibt, warum und wie sehr Frauen im Mittelalter an der Emanzipation des Bürgertums beteiligt waren. Meine Lieblingsbücher im Dialekt sind die Lyriken von Annemarie Regensburger und von Angelika Polak-Pollhammer. Ich mag ihre kurzen prägnanten Gedichten, die voll mit Leben und Kritik gespickt sind. Die Fragen stellte Margarita Puntigam-Kinstner, April 2023

  • Laura Nußbaumer : Blackout Poetry

    A Lichtspiel wio a schüchs Reh spielat de Wal im Wald wemma ’s Wassr ned golond.  Wemma alle Polkappa gschmolza hon, denn isch mi Dorf sicha o untr Wassr. Wia in anra Schüssel isches in Nüziders, in Vorarlberg, überall Berg vo denna ma ins Tal schaua ka, und wenn an Fuchs in da Südtiroler Siedlung gsaha würd, schicken se de Jägr zums Revier markiera. Weil z' Dorf ghört da Menscha, abr de Wald o, und z' Meer und wemma immr Meer wellen und wenn's imma haaßr würd, denn hon ma a agnes Meer in Nüziders, können ganz neua Tourismus macha, und da Wale in da Wäldr zuaschaua, wia se zwüscha Hochsitz und Tanna in da Lichtunga schimmern, und wenn se zwüschat da Böm ussa kon, in d' Südtiroler Siedlung schwimmen, denn schickan ma d' Küschtawache, dass se üser Revier markieren. Was ist Blackout Poetry und warum findest du diese Technik spannend? Einfach gesagt, Blackout Poetry ist das Übermalen oder Ausschwärzen von Teilen eines Texts, sodass nur wenige ausgewählte Worte übrigbleiben. Diese übrigen Worte ergeben einen neuen Kurztext: ein Gedicht. Ich finde diese Technik aus mehreren Gründen spannend, einmal weil sie der Angst vorm Weißen Blatt entgegenwirkt, man startet mit viel Text anstatt mit nichts und erschafft daraus was Neues. Man ist zugleich eingeengt, aber auch davon befreit, sich alles selbst ausdenken zu müssen. Für mich persönlich war das Kennenlernen von Blackout Poetry der Moment, wo ich herausgefunden habe, wie ich mein Schreiben und Zeichnen/Malen miteinander verbinden kann. Wie bei Text-Bild-Collagen kann ich damit transmediale Kunstwerke erschaffen, und verschiedene Geschichten zugleich erzählen. Das reizt mich. Wie bist du selbst auf Blackout Poetry gestoßen? Ich habe es über das Internet kennengelernt, weil Blackout Poetry in Amerika bekannter ist als hier. Anfangs war ich neidisch, weil man mit der Englischen Sprache »leichter« spielen kann, wegen der einfachen Grammatik, aber Blackout Poems in Mundart zu gestalten, ist nochmal eine ganz andere Geschichte als in Hochdeutsch. Man braucht zwar weniger Grammatik, aber oftmals mehr Buchstaben. Welches Buch/ welche Bücher hast du bereits für deine Black out Poetry verwendet? Angefangen habe ich mit Büchern, die ich zuhause herumliegen hatte, und bei der Auswahl kam es oft auf die Papierqualität an. Die Seiten dürfen nicht zu dünn sein, wenn man direkt ins Buch malt, aber jetzt arbeite ich mehr digital. Zunehmend ist es interessanter, Texte von mir selbst oder befreundeten Schriftsteller:innen zu verwandeln. Für die Blackout Poems auf Vorarlbergerisch muss ich mal extra ins Ländle fahren, um ein Buch zu finden, in Wien hatte ich da Schwierigkeiten. Was hast du selbst noch mit Black out Poetry vor? Ich möchte gerne illustrierte Poesiebände damit veröffentlichen, das wäre super, auch Seite an Seite mit den Originaltexten wenn möglich. Das bietet sich an, wenn ich Gedichte in Blackout Poems verwandle, anstatt z.B.: eine Seite aus einem Roman. Hiunddo hon ma no echtes Wettr, wenns so usschaut, als ob de himmel ahabricht ganz dicht wia a zelt voll rega hängt, schwer und grau und alls, was grüa isch, alls was blau isch, isch weg, und ma kann gar ned sega, des isch mi wettr, weil des isch echtes wettr, ma ka nur lauscha, wias a paar bundesländr wietr dunna donnert, aber wenns nur haß isch, kasch nix sega, nur übr d' eisbära nochdenka, und wenns koit isch, o ned, weil san ma froh, dass es no koit isch, denk an d' polkappa. hiunddo hon ma no echtes wettr und ned a klimakatastroph. Gean gurrat de Wurm i hon eam im Rega stoh lo. Z neue Wetter isches Internet. alle wellen mir vozella, was se fürchterliches im Web gsaha hon, und i find, des isch ok, aber bitte nur, sarkastisch. »nah, du nimmsch des ned ernscht, do sin würklich Frauana im Internet, dia machen Schluss mit dir, wenn du sesch, du liabsch se nümma, wenn se an Wurm wären«, set an Bekannta und i gib zua, des nimm i ned ernscht. I hoff, er o ned, aber guates Gespräch.

  • "Viele meiner gesellschaftskritischen Texte entspringen einer Wut über allerlei gesellschaftliche Absurditäten"

    Autorin und Performerin Jasmin Gerstmayr im Interview Wie bist du zum Schreiben gekommen? Was schätzt du an der Literatur? Ich bin seit meiner Kindheit eine begeisterte Leserin und habe auch schon recht bald begonnen, Gedichte zu schreiben – einfach aus einem inneren Antrieb heraus. Ich glaube, es ging und geht mir vor allem darum, Antworten auf existenzielle Fragen zu finden und zu verfeinern: Wie kann man seinem Leben in menschenunfreundlichen Systemen Sinn verleihen? Was bedeutet Liebe? Wie ist mit der Endlichkeit des Lebens umzugehen, wie mit Leid? Nirgendwo wird die bunte Vielfalt möglicher Antworten, finde ich, spannender abgedeckt als in der Literatur. Dogmatischen Begründungen habe ich nie viel abgewinnen können – lieber genieße ich mein Leben als fortwährenden Prozess des Entdeckens, Verwerfens und Ergänzens …  Wann ist der Dialekt in dein Schreiben eingeflossen? Ich habe zwar schon immer gern hin und wieder ein Gedicht im Dialekt verfasst, jedoch nie ernsthaft mit Dialekt als Stilmittel gearbeitet – bis ich dann auf den Dialektlyrik-Band »Iba de gaunz oamen Leit« von Christine Nöstlinger gestoßen bin. Dieser hat mich sehr bewegt. Als würde meine Mama neben mir sitzen und mir Geschichten erzählen.  Von da an hat mich die Begeisterung für Dialektliteratur gepackt – und nicht wieder losgelassen. Dialekt kann so viel, was Hochsprache nicht kann, und verleiht dem Text eine ganz persönliche Note. Ich habe das Gefühl, dass man mit Dialektgedichten Menschen auf eine sehr direkte Weise berühren kann. Und das ist es ja, was ich möchte: Menschen berühren; anregen, auf eine liebevolle Weise nach innen zu spüren, und dann nach außen zu schauen, vielleicht mit einem etwas ver-rückten Blick auf die Welt. An welches Ereignis denkst du besonders gerne zurück? Als Künstlerin unter anderem an die vielen tollen Auftrittsmöglichkeiten, die ich bereits hatte und für die ich wahnsinnig dankbar bin. Jede Performance macht mir einfach unglaublich Spaß, und es ist ein schönes Gefühl, nachher mit den Zuschauer:innen zu sprechen und zu erfahren, dass meine Texte wirklich etwas in ihnen bewegt haben.  Ich freue mich auch immer, wenn wieder ein Belegexemplar einer Literaturzeitschrift oder einer Anthologie den Weg in meinen Briefkasten gefunden hat. Die eigenen Texte gedruckt zu sehen ist eine tolle Sache. Privat erinnere ich mich zum Beispiel gern an fast alle meiner Geburtstage. Denn diese bieten mir eine gute Gelegenheit, mal wieder viele der Menschen zu sehen, die mir wichtig sind, und gemeinsam mit ihnen einen schönen Tag zu verbringen. Du bist eine begnadete Performerin, darum finde ich es immer ein bisschen schade, wenn man deine Texte»nur« lesen kann. Was rätst du jungen Performance-Künstler:innen, worauf kommt es auf einer Bühne an? Für besonders wichtig für eine gelungene Performance halte ich Authentizität und Mut zur Verletzlichkeit. Schlussendlich kann echte Verbindung zu anderen Menschen – also auch zum Publikum – nur entstehen, wenn wir uns trauen, auch unangenehme Gefühle auszudrücken, uns wirklich zu zeigen, in unserem nicht-perfekten, wundervollen Menschsein. In deinen Texten geht es auch um feministische Themen. Mit einem Text über eine Frau, die von ihrem Ehemann regelmäßig geschlagen wird, hast du den »Mundarthunderter« gewonnen, in einem sehr lustigen Slamtext sprichst darüber, wie unsinnig es z.B ist, dass man in den Werbungen für Damenrasierer kein einziges Härchen sieht. Aber du schreibst auch sehr offen darüber, wie es sich anfühlt, sich in den Falschen zu verlieben oder wenn eine Beziehung in Brüche geht. Das macht deine Texte ehrlich und gleichzeitig gesellschaftlich relevant. Wie wählst du die Themen für deine Texte aus? Am Anfang eines jeden Textes steht bei mir erst mal eine – mal starke, mal zarte – Emotion, die Ausdruck finden will. Mit dem Schreiben kann ich sie dann transformieren. Viele meiner gesellschaftskritischen Texte entspringen einer Wut über allerlei gesellschaftliche Absurditäten, die etwa mit Humor versehen einfach besser händelbar wird. Und zwischenmenschliche Beziehungen sind für mich sowieso eine nie versiegende Quelle an verschiedensten Gefühlen – genügend Material für viele weitere Gedichte ist also vorhanden. ;) Du bist Teil der Interessengemeinschaft   Feministische  Autorinnen (#igfem). Kannst du uns ein bisschen über den Verein erzählen und warum du dich entschlossen hast, Teil davon zu sein? Bei der IG Feministische Autorinnen geht es uns v.a. darum – wie der Name schon sagt – Autorinnen zu fördern, die feministisch sind und in ihrer Arbeit bewusst einen sprach- und gesellschaftskritischen Zugang wählen. Dies ist mir ein wichtiges Anliegen, und ich genieße auch das gemeinsame Schreiben in den Online-Gruppen, auch wenn ich derzeit leider nicht allzu oft dafür Zeit finde. Eines unserer neuesten Projekte ist die Anthologie »störfeuer«, die wir in unserer Edition #igfem herausgegeben haben, und in der ich gemeinsam mit vielen beeindruckenden Autorinnen vertreten bin. Was liest du gerade?  Zuletzt gelesen habe ich den Roman »Blauer Hibiskus« von Chimamanda Ngozi Adichie. Er gehört – gemeinsam mit »Die Hälfte der Sonne« (ebenfalls von Adichie) – zu meinen Lieblingsbüchern, die ich wieder und wieder lese, weil ich sie so unglaublich gut finde. Woran arbeitest du derzeit? Mein letztes Projekt war die Erstellung eines Zines mit zwei meiner Gedichte und selbst gestalteten Illustrationen. Zines sind Miniheftchen, die aus einem einzigen Stück A4-Papier gefaltet werden können. Bislang ist mein erstes Zine sehr gut angekommen, was mich natürlich voll freut. Ich biete es gegen eine freie Spende nach meinen Performances an, man kann mir aber gern auch einfach schreiben (ich versende sie auch per Post): kontakt@jasmingerstmayr.at .  Ansonsten stehen auch wieder einige Performances an, auf die ich mich vorbereite. Es gibt nur wenige Texte, die ich mehrmals performe, weil ich einfach so gern schreibe und ständig neue Texte produziere. Im Prinzip stelle ich also für jeden Auftritt wieder ein eigenes Programm zusammen. Wer sich für meine Arbeit und Auftrittstermine interessiert, findet auf meiner Homepage ( www.jasmingerstmayr.at ) mehr Infos und auch Hörproben. Ich versende auch ca. alle zwei Monate einen Newsletter mit Neuigkeiten, Interessierte können sich gern auf meiner Homepage eintragen. Die Fragen stellte Margarita Puntigam-Kinstner, April 2023

  • ES IS GNUA | christof

    es is gnua! zaum gregnet es hot eam zaum gregnet koit is a gfoin und noss hots eam zaum gregnet es weiss von in da fruah liegt in lockn auf da stross zaum trogn vü hot si zaum trogn schwar liegts auf da sö des blede gwicht zvü hot si zaum trogn die freid vor a bor dog wurd heit zvü hintafrogt zaum stehn wir miassn zaum stehn schiach tuans mit die leit is so zum speibn wir miassn zaum stehn es brave vuik frisst sott und blind wos an liagn von eana kimt zaum regnan es keat vü mehr zaum gregnet © christof ______________________________________ Mehr Texte zu "koid, wäama, haaß!" gibt es in der neuen Ausgabe des Morgenschtean zum Ausgabenarchiv bestellen

  • christof

    53-jähriger Mann, wohnhaft in Innsbruck. Berufstätig als Lernassistent, an einer Innsbrucker Volksschule. Davor über viele Jahre die Kinder in verschiedenen Wohnheimen für Asylbewerber*Innen ehrenamtlich betreut. War zwei Jahre als Betreuer in einem Tagesheim tätig. Fazit: Ich liebe die Aufgabe mit Kindern. Meine zweite große Liebe gehört dem Theater. Begonnen in einer Improtheatergruppe, vor ca. 18 Jahren. Zuletzt hat mich die Bühne mit meinem autobiographischen Theaterstück “Kind”, im September 21 gesehen. In den vielen Jahren dazwischen, durfte ich bei sehr spannenden Theaterprojekten, in verschiedenen Ensembles, mitwirken. Als ausgebildeter Theaterpädagoge galt mein Fokus dem politischen Theater, mit Menschen, die ihr zu Hause verlassen mussten. “No one is illegal” Aufmerksamen Leser*Innen ist aufgefallen, dass hier jahresmäßig eine große Lücke klafft, was meine öffentlichen Auftritte, sei es als Schauspieler oder als Lesender, anbelangt. Als sehr sensibler Mensch, der in der Vergangenheit auch hin und wieder nicht immer so psychisch belastbar war, wie es vielleicht von Nöten gewesen wäre, erlitt ich 21/22 einen völlig psychischen Zusammenbruch, an dem ich bis dato leide. Aber langsam aber sicher geht's wieder bergauf, so mein Gefühl, weil ich nach über 12 Monaten Schreibpause wieder begonnen habe Texte zu verfassen. Hoffentlich darf ich auch dann bald wieder auf der Bühne stehen, weil es sich kaum in Worte fassen lässt, wie sehr ich sie vermisse. Hätte ich nicht auch eine Vorliebe für Sprache, wäre ich hier wohl auch nicht angemeldet. Also, liebe N.3, meine Liebe zum Schreiben. zuletzt aktualisiert im Juni 2024 Mein Webseite: selbstgedanken https://gratis-4763942.webadorsite.com/

  • "Dialekt ist ausdrucksvoller, weil er Gefühle anders bündelt"

    Du bist eine der Wenigen, die Prosatexte im Dialekt verfassen. Wann entscheidest du dich für den Dialekt? Der Inhalt des Texts gibt die Sprache vor. Ist der Text näher am Erlebten, verlangt er oftmals Dialekt. Dialekt ist ausdrucksvoller, weil er Gefühle anders bündelt, aber gleichzeitig vieles offen lässt. Dieses Abstrahieren ist das »Gscheite« am Dialekt, dem oft das Einfache zugeordnet wird. Du bist im nördlichen Waldviertel aufgewachsen, dann aber nach Wien gegangen. Mittlerweile lebst du wieder im Waldviertel. Hat sich dein Dialekt durch den Ortswechsel verändert? Meinen Waldviertler Dialekt habe ich nie abgelegt, durch meine Zeit in Wien aber bestimmt etwas abgeschwächt. Durch die gewonnene Distanz und die Rückkehr ins Waldviertel nehme ich die Stärken des Dialekts als Ausdrucksmittel intensiver wahr. In deinen Texten geht es oft um die verborgenen Dinge. Um die Einsamkeit, die sich dadurch äußert, dass man sich einen Kellner herbeiwünscht, der einfach nur zuhört. Um den Bürgermeister, der sich zu Hause anders gibt als vor seinen Wähler:innen. Oder auch um Dinge, die bleiben, wenn Menschen gehen.  Wie entstehen deine Texte? Wir alle tragen unzählige Geschichten in uns herum. Die Texte sind gut versteckt. Durch Impulse von außen drängen sie an die Oberfläche. Manchmal passiert das in Form einer Explosion. Da unterbreche ich am besten das, was ich gerade tue, und schreibe es sofort auf. Bei manchen Texten weiß ich, wo sie vergraben liegen. Diese muss ich vorsichtig freilegen. Die verwendete Sprache birgt Überraschungen. Was liest du besonders gerne? Und liegt auf deinem Nachttischchen manchmal Literatur im Dialekt? Mein Nachttischchen ist eine Kommode, auf der sich immer (zu) viele Bücher stapeln, die gelesen werden wollen. Da findet sich viel österreichische Literatur, aber ich tauche auch gerne in andere Welten, wie die von Stephen King, ein. Dialekt lese ist nicht besonders viel. Durch einen Artikel in der Wiener Zeitung bin jedoch ich auf Josef Mayer-Limberg gestoßen, den ich immer wieder zur Hand nehme, weil mich sein gebündelter ausdrucksvoller Dialekt beeindruckt. Wenn du jemandem, der noch nie dort war, das Waldviertel und seine Menschen beschreiben müsstest – wie würdest du es tun? Gibt es DAS Waldviertel überhaupt? Im Waldviertel gibt es Naturnähe, aber auch Rauheit. Das beeinflusst die Menschen. Durch die kleinen Orte, eingebettet in weite Felder, entstehen kleine Mikrokosmosse. Diese eröffnen, auch durch das Zusammentreffen sozialer Unterschiede, große Welten.

  • "Das Spiel mit der Sprache macht mir Freude"

    Die Mostviertler Lyrikerin Christine Tippelreiter im Interview Du bist in Melk geboren und im Mostviertel aufgewachsen. Wann hast du im Dialekt zu schreiben begonnen und warum? Ich habe 1985 in Schriftsprache zu schreiben begonnen. Meinen Bekannten hat das gefallen und sie haben zu mir gesagt: »Schreib auch was in Mundart, wir wollen wissen, wie sich das bei dir anhört.« Mit meinem ersten Mundartgedicht »A guade Nochd« bin ich 1990 in OÖ. die Siegerin beim Wandl-Preis geworden. Deine Dialektlyrik ist kurz und prägnant, vor allem aber sprachverspielt. Gab es da Vorbilder bzw. Werke, die dich beeinflusst haben? Ich habe viele Jahre nach meinem eigenen Stil gesucht, weil mir die üblichen gereimten Mundartgedichte nicht gefallen haben. Was ich suche, ist meine eigene Kreativität. Das Spiel mit der Sprache macht mir einfach Freude und Spaß, weil ich die Sprache liebe. In deinem neuen Lyrikband »fliagn kinna« geht es in vielen Gedichten darum, selbstbewusst durchs Leben zu gehen, nicht immer das zu tun, was andere von einem verlangen. Ist diese Thematik immer schon Motor deines Schreibens gewesen? Mit 30 habe ich beschlossen: »ich will ich sein – lebenslang unterwegs auf der Suche nach mir selbst.« So hat mein erstes Gedicht gelautet, das mir wirklich gefallen hat, und ich habe gedacht: Das soll mein Schreibstil sein. In Mundart habe ich geschrieben: »scho mei gaunz Lebm laung suach i, owa hiazt woaßes, i suach mi«. Du schreibst auch von der Kriegsgeneration – über das Grauen, das damals viele hinuntergeschluckt haben. Derzeit tobt wieder ein Krieg in Europa, auch die Bilder aus dem Gazastreifen lassen nicht kalt. Ich erteile mir zeitweise Nachrichtenverbot, weil ich die Neuigkeiten aus den Kriegsgebieten nicht aushalte. Ich bin sprachlos, wütend und ohnmächtig. Viele haben im 2. Weltkrieg ihre Söhne verloren. Wenn ich denke, dass mein Sohn und mein Enkel in den Krieg ziehen müssten, ich würde verrückt werden. Du hältst Momente nicht nur in Gedichten fest, sondern fotografierst auch. Von deinen Motiven kann man sich in deinen Gedichtbänden ein Bild machen, es gab aber auch schon Ausstellungen. Wann entscheidest du dich für die Kamera und wann für den Stift? Mit der Kamera bin ich tagsüber unterwegs. Meine Freundin sagt oft: »Was du alles siehst!« Dichten kann ich besser in der Nacht, da gibt es keine störenden Geräusche, kein Telefonläuten, keinen überraschenden Besuch, etc. Ich bin nachts empfindsamer und blicke nach innen, das Erlebte verdichtet sich dann. Vieles hätte ich nicht geschrieben, wenn ich nicht nachtaktiv wäre. Mir gefällt auch das Kleid deines neuen Gedichtbands, das kräftige Rot auf dem weißen Hintergrund. Die Neugier hat mich ins Impressum blicken lassen, wo ich festgestellt habe, dass die Künstlerin des Titelbildes »Brennende Rose« mit dir verwandt ist ... Die brennende Rose ist von meiner Enkelin Selina gemalt, sie war damals vier Jahre alt. Ich mag es, wenn Kinder noch nicht gegenständlich zeichnen können, sie malen aus ihrem Innersten. Die Schneefrau auf der Rückseite ist eine Zeichnung meiner Tochter Manuela, als sie ungefähr genauso alt war. Die Mundart soll an unsere Kinder und Enkel weitergegeben werden, deshalb habe ich die Werke ausgewählt. Du bist Leiterin und Gründerin der Autorengruppe »Schriftzug 3250« sowie stellvertretende Vorsitzende der Ö.D.A. In deiner Region hast du schon viele Lesungen initiiert, auch Workshops an Schulen hast du schon abgehalten. Wie wichtig ist dir der Austausch in der Region – anderen Autor:innen, mit der Jugend und auch anderen Kunstschaffenden? In der Dichtkunst gibt es kein Alter, nur eine Reife der Persönlichkeit. Beim »Schriftzug 3250« ist eine 80jährige, sie schreibt kraftvoll und ausdrucksstark. Dann wieder schreiben Jugendliche bei meinen Workshops mit einer Lebensweisheit, die mich staunen lässt. Ich habe in Deutschland, Südtirol und in jedem Bundesland in Österreich gelesen. Meine Mostviertler Mundart versteht man überall, ich frage immer bei den Zuhörer:innen nach. Der Austausch mit Kunstschaffenden ist sehr bereichernd für mich. Ich besuche gerne Gemäldeausstellungen und fahre z.B. nach Wien, Linz oder Salzburg. Vor einiger Zeit wollte ich eine Lesung mit einer Komponistin veranstalten, leider musste unser Auftritt wegen Corona abgesagt werden. Wir werden das aber sicher nachholen. Das Interview fand im April 2024 statt, die Fragen stellte Margarita Puntigam Kinstner Christine Tippelreiter: FLIAGN KINNA Innsalz, 2023 ISBN 978-3-903496-00-2 192 S. | € 17,60 .

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