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"NEST"


Eine Geige, zwei Bratschen, ein Cello. Und die Stimme von Sigrid Horn. Mehr braucht es nicht, um in eine ganz eigene Welt einzutauchen. Eine, in der es um das Leben geht, in all seiner Dramatik, Schlichtheit, Schönheit. »Hoid mi, i glaub i foi, i glaub i rutsch aus, i glaub mi hauts auf«, heißt es etwa im Song »hoid mi«, in »Treviso« hinterfragt die Dialekt-Songwriterin etwa die herrschende Arbeitsmoral (denn Sigrid Horn ganz ohne Botschaft, das gibt's nicht!): »wei zvü oabeit mocht nur krank, deine zechn brauchn sond, deine ohrn a ondre sproch und da bauch an gspritztn soft …« Die Argumente überzeugen das Gegenüber scheinbar nicht, Sigrid Horn singt darüber, stattdessen allein wegzufahren. Am Ende des Liedes zaubert sie den Hörer:innen aber doch noch ein Lächeln auf die Lippen: »mei bua frogt mi am telefon, wieso bin i solo in treviso, er sitzt im zug und is moang do.« 

Auch im bereits dritten Album trifft Sigrid Horn wieder ins Schwarze: mit einer guten Mischung aus Gesellschaftskritik, Authentizität und musikalischem Feingefühl beweist sie, mit ihrem Dialekt ganz nah an die Menschen heranzukommen. 


Rezension: Lea Bacher






Sigrid Horn: NEST 

CD, medienmanufaktur, 2023 

Lieder | € 18,14 

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Morgenschtean – Die Österreichische Dialektzeitschrit

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